Netzwerk Demenz

 


Vertrauen aufbauen

Sundern. 25 Frauen haben am Mittwoch Abend im St.-Franziskus-Altenheim ihre Urkunden erhalten, die sie als qualifizierte Demenz-Helferinnen für den häuslichen Entlastungsdienst 'Aus-Zeit' des Caritasverbandes ausweisen. Die Frauen sollen nun in Familien mit Demenzkranken eingesetzt werden.

Die Qualifizierung - dazu gehören elf Unterrichtsabende sowie ein 15-stündiges Praktikum - sieht die Projektleiterin des 'Netzwerks Demenz', Gabriele Thießen, als ein Standbein der Arbeit ihrer Gruppe. Auftakt in Sundern war im vorigen Jahr eine Kunstausstellung im Rathaus-Foyer. Dabei wurden Bilder eines Demenzkranken gezeigt. Wenig später begann mit einem Informationsabend die zweite Phase. Thießen: 'Von 45 Teilnehmern haben sich nun 25 Frauen qualifiziert, und können sich nun fachmännisch um demente Patienten kümmern'.

Die Helferinnen haben in ihrer Ausbildung mehr über die medizinischen Hintergründe der Krankheit gehört, haben gelernt mit den Kranken zu kommunizieren, kennen sich in Biographie-Arbeit aus, und wissen, wie die Patienten beschäftigt werden können. 'Damit sind sie nun in der Lage, in die Familie zu gehen', sagt Gabriele Thießen. Im Anschluss an die Ausbildung laufen weitere Vertiefungsabende.

Parallel dazu gibt es bereits einen Angehörigen-Gesprächskreis. Nächster Termin ist am Montag, 14. Februar, ab 18 Uhr im Altenheim. Dort können die Helferinnen erste Kontakte zu Familien bekommen: 'Uns ist eine kontinuierliche Begleitung wichtig, denn ständige Veränderung hilft nicht. Zwischen der Familie, dem Helfer und dem Patienten muss ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden.'

'Ständig für den Kranken dazusein, das laugt aus', sagt Dr. Meinolf Hanxleden, Chefarzt der geriatrischen Abteilung des St.-Johannes-Krankenhauses in Neheim, der die Ausbildung begleitet hat. Er weiß, wie wichtig es ist, dass die Patienten zu Hause betreut werden: 'Da kennen sie sich aus und fühlen sich sicher'. Und für die Angehörigen ist es wichtig, dass der Kranke in qualifizierte Hände kommt: 'Das Loslassen und Entspannen ist für die Angehörigen enorm wichtig. Nur so kann man sich neuen Aufgaben stellen.' Außerdem könne so wieder ein normales Leben aufgebaut werden: 'Oft reicht eine Stunde, die man wieder für sich hat, zum Einkaufen oder für die Gymnastikstunde', sagt Dr. Hanxleden.

Die Teilnehmer des Lehrganges erhielten jetzt ihre Urkunde aus der Hand von Gabriele Thießen, Heinrich Steinkemper, Geschäftsführer des Caritas-Verbandes Arnsberg-Sundern, Dr. Meinolf Hanxleden, dem Qualitätsbeauftragten des Caritas-Verbandes, Ulrich Sölken, und des stellv. Bürgermeisters Friedel Schültke. Wer ihren Dienst in Anspruch nehmen möchte, kann sich in der Sozialstation Neheim, Tel: 02932/830-65, melden.

 

 

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